Interview

Egle, 58, Servicekraft in einer Flüchtlingsunterkunft in Nordrhein-Westfalen

27.06.2025

In der Flüchtlingsversorgung zählt jeder Tag – 365 Tage im Jahr. Mitarbeiter:innen wie Egle leisten hier weit mehr als nur Verpflegung: Sie heißen Menschen willkommen, die Schutz suchen und schaffen mit warmen Mahlzeiten, traditionellen Rezepten und einem freundlichen Wort ein Stück Heimat in der Fremde. Seit 5 Jahren arbeitet Egle in einer Flüchtlingsunterkunft. Was ihr an der Arbeit besonders wichtig ist und warum sie sich im Team so wohlfühlt, erzählt sie im Interview.

Egle reicht einen Teller vor einer Theke einem Gast.

Wie kamst du zu Deinem Job als Servicekraft und was gefällt Dir daran am meisten?

Ich arbeite gern mit Menschen und helfe auch gern in der Küche – ich mag es einfach, Speisen vorzubereiten wie zum Beispiel die Salate. Der Job als Servicekraft passt gut zu mir, weil ich dabei auch Freude bereiten kann. Ich bin gern im Team, und es macht mir Spaß, wenn ich sehe, dass unser Essen schmeckt. Je nach Schicht arbeite ich in der Frühstücksausgabe, beim Mittagessen oder auch beim Abendessen. Aber wir wechseln uns auch im Team ab – zum Beispiel helfe ich auch in der Küche beim Vorbereiten oder arbeite an der Spülstraße. Eigentlich mache ich alles, was anfällt.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Wenn ich morgens komme, bereiten wir erstmal alles für den Tag vor: Gemüse schneiden, Salate vorbereiten, warme Speisen anrichten. Danach gebe ich Essen an die Bewohner und Bewohnerinnen aus. Wir achten auch sehr auf Sauberkeit und Hygiene. Wir schauen, dass die Tische sauber sind und das Geschirr ordentlich verräumt wird. Außerdem achte ich darauf, wie es den Menschen geht. Wenn jemand freundlich lächelt oder sich bedankt, dann merke ich: Die warme Mahlzeit hat ihm gerade gutgetan.

“Ein Lächeln, ein Dankeschön – das bedeutet oft mehr als viele Worte.”
Egle, 58

Was bedeutet Dir der direkte Kontakt zu den Bewohner und Bewohnerinnen?

Sehr viel. Ich freue mich, wenn ich Menschen in schwierigen Situationen helfen kann – und mit meiner Arbeit und einer leckeren Mahlzeit einen positiven Beitrag leisten kann. Ein Großteil kommt aus Ländern mit Krieg oder politischen Unsicherheiten. Da kann ein freundliches Wort oder ein Lächeln von uns schon viel bewirken. Viele bedanken sich, auch wenn sie nicht gut Deutsch sprechen – sie zeigen es mit Gesten oder einfach mit den Augen. Und sie sind wirklich dankbar. Man merkt das.

Egle steht lächelnd da und präsentiert einen frisch angerichteten Salatteller.

Warum passt Primus gut zu Dir?

Mir ist wichtig, dass ich mich bei der Arbeit wohlfühle und im Team gut klarkomme. Ich will nicht einfach nur arbeiten und wieder nach Hause. Ich will, dass meine Arbeit einen tieferen Sinn hat. Bei Primus habe ich das Gefühl, dass ich gebraucht werde. Meine Arbeit hilft anderen Menschen und das gefällt mir. Das Team ist nett, die Aufgaben sind klar. Natürlich gibt es wie überall mal stressige Tage, aber meistens ist es schön. Wir lachen auch zusammen und helfen uns gegenseitig. Und das Beste: Wir machen auch mal etwas gemeinsam – gehen zum Bowling oder so.. Das ist dann wie in einer Familie. Ich bin jetzt schon 5 Jahre an diesem Standort und ich wünsche mir, dass ich bis zur Rente bleiben kann.

Wie setzt ihr Nachhaltigkeit in eurem Arbeitsalltag um?

Wir achten sehr darauf, keine Lebensmittel zu verschwenden. Wenn Bewohner oder Bewohnerinnen zu viel nehmen, erklären wir ihnen freundlich, dass sie gern nachholen können – aber erst probieren sollen. So vermeiden wir Reste. Was übrig bleibt, verarbeiten wir oft weiter: Aus übrig gebliebenem Bulgur vom Mittagessen machen wir zum Beispiel einen Salat für abends. Auch Brot werfen wir nicht einfach weg, sondern verwerten es wenn möglich weiter. Das funktioniert nicht immer, aber wir tun unser Bestes. Ich finde das wichtig – für die Umwelt und für das Bewusstsein der Menschen hier.

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